NEUER BILDUNGSPLAN SOLL INDIVIDUELLES LERNEN STÄRKEN

Veröffentlicht am 12.12.2012 in Landespolitik

Dr. Stefan Fulst-Blei MdL

Kritik von Verbänden an „Sparpolitik" zurückgewiesen

Die vom Kultusministerium angestoßene Bildungsplanreform wird nach Ansicht von SPD-Bildungssprecher Stefan Fulst-Blei die Gerechtigkeit im Schulwesen erhöhen. "Nach Abschluss des Prozesses im Jahr 2015 werden, ausgehend von einem differenzierten Bildungsplan, separate Pläne für einzelne Schularten oder Bildungsgänge abgeleitet", erläuterte Fulst-Blei. Auch für das achtjährige Gymnasium werde auf der Grundlage dieses Bildungsplans ein eigener Plan erstellt. „Wir verfolgen mit der Reform das Ziel, das individuelle und kooperative Lernen an allen Schularten zu stärken und somit alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern", erläuterte Fulst-Blei.

Eine zentrale Grundlage des neuen Bildungsplans sind die Abiturstandards der Kultusministerkonferenz (KMK), die im Oktober 2012 für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch verabschiedet wurden. Damit soll sichergestellt werden, dass an den Gymnasien von Beginn an durchgehend bis zum Abitur gymnasiale Standards zugrunde gelegt werden. "Wir wollen die Leistungsfähigkeit der Gymnasien weiter stärken und die Schülerinnen und Schüler wie bisher bestmöglich auf das Abitur vorbereiten", sagte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Dies gelte auch für Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen, die das Abitur anstrebten. "Wir wünschen Uns einen aktiven Austausch zwischen .Gymnasien und Gemeinschaftsschulen und werden eine konstruktive Zusammenarbeit nach Kräften unterstützen", betonte Warminski-Leitheußer.

Mit dem neuen Bildungsplan sollen die Abstimmungen zwischen dem vorschulischen Bereich und der Grundschule sowie zwischen den allgemein bildenden und den beruflichen Schulen verbessert werden. Das Kultusministerium will damit eine größere Durchlässigkeit des Schulsystems erreichen. Durch die Umsetzung des individuellen Lernens sollen Schülerinnen und Schüler an allen Schularten zudem so lange wie möglich gefördert werden, damit der Wechsel auf eine andere Schulart überflüssig wird. „Ein formales Abschulungsverbot wird es aber nicht geben", stellte Warminski-Leitheußer klar.

Die Kritik an einer vermeintlichen „Sparpolitik" im Bildungsbereich hält SPD-Bildungssprecher Stefan Fulst-Blei für völlig überzogen. Er nannte es absurd, wenn die GEW der grün-roten Landesregierung ein „bildungsfeindliches Treiben" vorwerfe. Unter sehr schwierigen Haushaltsbedingungen sei es vielmehr gelungen, bildungspolitische Schwerpunkte zu setzen. So habe etwa der "Pakt für Familien" mit den Kommunen Fördermittel bei der Kleinkindbe- treuung verdreifacht. Die Finanzierung der Schulsozialarbeit habe man auf solide Beine gestellt. „Die Gemeinschaftsschule wurde als innovative Schulform eingeführt, die konsequent auf individuelle Förderung setzt. Sie ist insbesondere für den ländlichen Raum eine große Chance, Schule vor Ort zu erhalten", betonte Fulst-Blei. Die Mittel für Krankheitsvertretung würden Jahr für Jahr weiter deutlich aufgestockt. An den beruflichen Gymnasien seien 5o weitere Eingangsklassen eingerichtet worden, 15 neue 6-jährige Züge seien zum Schuljahr 2012/13 an den Start gegangen.
Fulst-Blei appellierte an die Bildungsverbände, die Notwendigkeit der Haushaltssanierung anzuerkennen. Bei der Lehrereinstellung könne man vor den deutlich zurückgehenden Schülerzahlen nicht einfach die Augen verschließen. Bei der Kritik an der Bildungspolitik von Grün-Rot seien so manchem Verbandsrepräsentanten sowohl Maßstäbe als auch Manieren verloren gegangen, tadelte der SPD-Bildungsexperte. „Der Bildungsaufbruch ist auf gutem Weg. Aber auch im Schulwesen müssen wir stärker darauf achten, dass die vorhandenen Ressourcen effizient und treffgenau eingesetzt werden", stellte Fulst-Blei klar..

(aus:12/2012 Vorwärts-Extra B-W)

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