SPD begrüßt bisher erfolgte Übergaben
In Folge der schrecklichen Ereignisse des Amoklaufs von Winnenden hat die SPD–Kreistagsfraktion Landrat Röckinger um Informationen zu Waffen und deren Besitzern im Enzkreis gebeten.
Insgesamt sind, laut Auskunft des Landratsamtes Enzkreis, etwa 18.000 verschiedene Waffen von etwa 5.100 Besitzern im gesamten Enzkreis angemeldet.
Im Zuständigkeitsbereich des Enzkreises sind ein Großteil davon im Besitz von Sportschützen (ca. 30%) und Jägern (ca. 25%). Allerdings, 27% der Waffen (ca. 4.300 Stück) sind im so genannten Altbesitz. Das bedeutet, der Besitz dieser Waffen wurde im Zuge der Waffenamnestien in den Jahren 1973 und 1976 legalisiert. Weiterhin sind ca. 2.000 Waffen im derzeitigen Besitz von Erben.
Bislang wurden etwa 100 Schusswaffen und Munition, welche sich allesamt im legalen Besitz von Waffenbesitzkarteninhabern befanden, beim Ordnungsamt des Enzkreises abgegeben. Diese Waffen werden zum Zweck der Vernichtung nun dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zugeführt. Die SPD im Enzkreis, so SPD-Kreisvorsitzender Timo Steinhilper, begrüßt diesen Umstand außerordentlich: „Jede Waffe, die aus dem Verkehr gezogen ist bedeutet mehr Sicherheit.“ Er dankte der SPD-Kreistagsfraktion um ihren Vorsitzenden Jochen Protzer für die Initiative.
Es gehe der SPD bei ihrer Anfrage ausdrücklich nicht um Panikmache oder eine Stigmatisierung von Jägern und Sportschützen betont SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Protzer. Diese seien in der Vergangenheit immer wieder auf ihre Zuverlässigkeit überprüft worden. Vor allem, so der Fraktionsvorsitzende, habe man mit der Initiative die Erben von Waffen, die damit keine Ausbildung im sicheren Umgang haben im Blick. "Wer Waffen nicht braucht, der kann sie auch gleich abgeben", so Protzer. Er wirbt daher für eine noch stärkere freiwillige Rückgabe von Waffen und Munition.
Timo Steinhilper und Jochen Protzer